Zerfall Gondwanas
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Der Zerfall Gondwanas setzte regional schon kurz nach der Formierung des Superkontinents Pangaea ein. Er setzte in mehreren Phasen zwischen unterschiedlichen gondwanischen Kontinentmassen ein. Auslöser waren mächtige verschiedenartige magmatische Ereignisse, die die Erdkrusten dehnten und zu Grabenbrüchen und Ozeanbodenspreizungen führten.[1][2]
Betroffen vom Zerfall Gondwanas waren die Kontinentalblöcke von Afrika, Südamerika, Ostantarktika und Australien sowie Groß-Indien. Groß-Indien entsprach einem Kontinentalblock, der größer war als nach der Kollision mit Laurasia bzw. der Eurasischen Platte (siehe auch → Tektonische Entwicklung des indischen Subkontinents). Diese Kontinentblöcke wurden durch Ozeane bzw. verschiedene Ozeanbecken getrennt, wie des Atlantiks, des Südlichen Ozeans und des Indische Ozeans.
Der Zerfall Gondwanas kann in folgende tektonische Prozesse gegliedert werden: die Teilung Westgondwanas ab 200 mya, die Trennung Westgondwana von Ostgondwana ab 147 mya sowie den Zerfall Ostgondwanas. Dieser umfasste die Trennung Groß-Indiens von Ostantarktika ab 132 mya, die Trennung Groß-Indiens von Australien ab 155 mya, die Trennung Australiens von Ostantarktika ab 83 mya, die Separierung Zealandias von Westantarktika um 79 mya, die Separierung Madagaskars von Groß-Indien um 90 mya und die Separierung der Seychellen von Madagaskar um 65 mya.
Die Formierung Gondwanas, dessen anschließender Zerfall mit Öffnungen und erneuter Schließung von Ozeanen bzw. Ozeanbecken sowie die Bildung und den Zerfall von Kontinenten entsprechen dem Wilson-Zyklus-Modell.
Die Auflösung Gondwanas bedeutete auch den Zerfall des Superkontinents Pangaea.
Hinweis: Sofern nicht anders vermerkt, beziehen sich die hier aufgeführten Bezeichnungen für die paläogeographischen, geologischen, klimatischen und sonstigen Merkmale der Kontinentalmassen und Ozeane bzw. Meere auf die jeweils behandelten Zeiträume.