Zipser Kammer
königlich ungarische Finanzinstitution / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Die Zipser Kammer (lateinisch Camera Scepusiensis, ungarisch Szepesi Kamara, slowakisch Spišská komora), seltener auch Kaschauer Kammer, 1557–1567 zeitweilig Administration oberungarischer Einkommen genannt, war eine königlich ungarische Finanzinstitution. Sie legte von 1539 bis 1848 die königlichen Abgaben und Einkünfte ganz Oberungarns (etwa die heutige östliche Slowakei und darüber hinaus), darunter auch die der namensgebenden Zips (Komitat Zips), fest, rechnete die Einnahmen ab und leitete sie an die Wiener Hofkammer weiter.
Ihr Sitz war in den Anfangsjahren die Burg Scharosch, danach Prešov (dt. Eperies), ab 1567 saß sie dauerhaft in Košice (dt. Kaschau), wo sie in der zentralen Hlavná ulica 68 ihren Hauptsitz hatte.[1] Das Gebäude wurde mit Ausnahme des nördlichsten Traktes 1935 abgerissen und durch ein modernes Gebäude der regionalen tschechoslowakischen Finanzdirektion ersetzt. Dabei wurde in den Fundamenten der zwischen 1680 und 1682 vor den aufständischen Kuruzen unter Emmerich Thököly versteckte Goldschatz von Košice entdeckt, der wahrscheinlich aus dem Vermögen eines geflüchteten hohen Kammerbeamten bestand.