Zinnwaldit
Mischkristall aus den Mineralen Siderophyllit und Polylithionit, Mineralgruppe / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Zinnwaldit, auch bekannt als Lithiumeisenglimmer[1] (veraltet auch Lithion-Eisenglimmer[2]), ist ein Mischkristall aus den Mineralen Siderophyllit und Polylithionit[3] (und somit keine eigenständige Mineralart) mit der chemischen Formel K(Fe2+,Al,Li,□)3[(OH,F)2|(Si,Al)4O10].[4] Die in den runden Klammern angegebenen Kationen Eisen, Aluminium und Lithium sowie die Anionen Fluor und Hydroxidionen bzw. Silicium und Aluminium können sich in der Formel jeweils gegenseitig vertreten (Substitution, Diadochie), stehen jedoch immer im selben Mengenverhältnis zu den anderen Bestandteilen der Formel.
Darüber hinaus ist Zinnwaldit als Gruppenname von der International Mineralogical Association (IMA) anerkannt[5] und gehört zusammen mit seinen Endgliedern
- Siderophyllit – K(Fe2+,Al)3[(F,OH)2|(Si,Al)4O10][6] bzw. KFe2+2Al(Si2Al2)O10(OH)2[7]
- Polylithionit – KLi2Al[F2|Si4O10][4] bzw. KLi2Al(Si4O10)F2[7]
zur „Phlogopitgruppe“ mit der System-Nr. 9.EC.20, die in der Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) zur Abteilung der Schichtsilikate (Phyllosilikate) zählt. Nach M. Rieder u. a. gehören die Endglieder der Mischreihe zur Gruppe der echten Glimmer.
Wie die Endglieder der lückenlosen Mischreihe Siderophyllit–Polylithionit kristallisieren auch die Zinnwaldite im monoklinen Kristallsystem. Sie entwickeln meist fein- bis grobblättrige und durch Zwillingsbildung sechseckige Kristalle oder finden sich in Form schuppiger bzw. fächer- bis rosettenförmiger Mineral-Aggregate mit glasähnlichem Glanz auf den Oberflächen. Je nach Zusammensetzung der Mischkristalle nehmen diese eine graubraune bis gelbbraune oder hellviolette bis dunkelgrüne Farbe an. Sehr seltene schwarze Zinnwaldite sind auch unter der Bezeichnung „Rabenglimmer“ bekannt.[1]