Ukrainische Weihnachten
Feiertag in der Ukraine / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Ukrainische Weihnachten (ukrainisch Різдво) sind das vom landestypischen Brauchtum geprägte Weihnachtsfest in der Ukraine. Es wurde von orthodoxen Christen in der Ukraine bis 2022 nach dem julianischen Kalender gefeiert, weil der von Papst Gregor XIII. 1582 eingeführte gregorianische Kalender von den meisten orthodoxen Kirchen für die kirchliche Feiertagsrechnung nicht übernommen wurde. So fallen der 24. und 25. Dezember des julianischen Kalenders derzeit (bis zum Jahr 2100) auf den 6. und 7. Januar des gregorianischen.[1] Heiligabend (святвечір, святий вечір) war in der Ukraine also am 6. Januar (ab 2100 am 7. Januar) des bürgerlichen Jahres. Da Neujahr (Новий Рік) wie alle bürgerlichen Daten jedoch seit 1918 im ehemaligen Russischen Kaiserreich nach dem gregorianischen Kalender gefeiert wird, gibt es ein interessantes Oxymoron: am 14. Januar wird das sog. „alte neue Jahr“ (старий Новий Рік) gefeiert, d. h. der 1. Januar nach dem julianischen Kalender. Der Vorabend wird in der Ukraine oft auch „zweiter Heiligabend“, der „freigiebige Abend“ (schedryj wetschir) oder auch Melanka (Меланка, Маланка) genannt, da der 31. Dezember (jul.) der kirchliche Tag der heiligen Melania ist.
Nova radist’ stala, jaka ne buvala (Нова радість стала, яка не бувала... – „Eine neue Freude ist gekommen, die es noch nie davor gab“) – mit diesen Worten eines ukrainischen Weihnachtsliedes (колядка koljadka) wird zu Weihnachten an die immer wiederkehrende, jedoch immer neue Freude über die Geburt Jesu erinnert. Durch die späte Einführung des Christentums (erst 988 durch Fürst Wolodymyr den Großen im ostslawischen Reich Kiewer Rus) ist Weihnachten, wie viele andere christliche Feste auch, in der Ukraine eng mit den Bräuchen und Aberglauben des Heidentums verflochten. Es wird von vielen Traditionen begleitet, die zeichenhaften Charakter für das kommende Jahr haben sollen. Altchristlich ist hingegen der Vergleich der Geburt Christi mit dem Aufstieg der Sonne, der sich schon im Weihnachtsdatum zur Wintersonnenwende widerspiegelt.
Am 16. November 2017 erklärte die Werchowna Rada den 25. Dezember zum offiziellen Feiertag in der Ukraine.[2] Im Dezember 2020 erklärte der Leiter der OKU, Metropolit Epiphanius, dass eine Änderung des Weihnachtsdatums auf den 25. Dezember in der Ukraine möglich sei, wenn sowohl die Kirche als auch die Gläubigen zu einer solchen Entscheidung bereit seien. Zurzeit sind allerdings noch mehr als 60 % der Ukrainer gegen eine Verschiebung des Weihnachtsfestes.[3]
Am 18. Oktober 2022 erlaubte die Orthodoxe Kirche der Ukraine den Diözesen, Weihnachtsgottesdienste nach dem revidierten Julianischen Kalender, also dem 25. Dezember, abzuhalten.[4] Im Februar 2023 beschloss die Ukrainische griechisch-katholische Kirche, ab September 2023 für feste Feiertage (außer Ostern) auf den gregorianischen Kalender umzustellen.[5][6]
Am 24. Mai 2023 gab die Orthodoxe Kirche der Ukraine offiziell bekannt, dass der 25. Dezember der endgültige Termin für die Weihnachtsfeier der ukrainischen Orthodoxen sein wird, da die Kirche offiziell die Annahme des überarbeiteten julianischen Kalenders für feste Feiertage und Feiern im Einklang mit anderen Orthodoxen genehmigt hat Kirchen der Welt, in denen Ostern nach dem alten julianischen Kalender begangen wird.[7][8][9]
Am 28. Juni 2023 legte der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, der Werchowna Rada einen Gesetzesentwurf vor, der den julianischen Weihnachtsfeiertag am 7. Januar abschafft und den 25. Dezember als einzigen Feiertag vorsieht, womit der Wechsel des Kalendars durch die Orthodoxe Kirche der Ukraine und die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche widergespiegelt wird.[10][11] Das Parlament stimmte diesem Gesetz am 14. Juli 2023 zu, 241 Abgeordnete unterstützten das Gesetz.[12][13]
Laut einer Studie des internationalen Unternehmens Deloitte vom November 2023 wird nach der Umstellung der ukrainischen christlichen Kirchen auf einen neuen Stil die Mehrheit der Ukrainer (etwa 45 %) Weihnachten am 25. Dezember feiern und nur 17 % am 7. Januar, 32 % planen, zweimal zu feiern.[14][15]