Scotia-Bogen
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Der Scotia-Bogen (Scotia Arc) ist ein Inselbogensystem, der eine diskontinuierliche Verbindung zwischen der heutigen Südamerikanischen Platte und der Antarktischen Halbinsel darstellt. Überdeckt wird er von der Scotiasee (Scotia Sea) und bildet eine Barriere für den Wasseraustausch zwischen dem Pazifik und dem Atlantik und damit für den Antarktischen Zirkumpolarstrom.
Der Scotia-Bogen besteht i. W. aus einer sich nach Osten schließenden Schleife von Gebirgen und lokal auftauchenden submarinen Ozeanrücken, die sich von dem südlichsten Patagonien um den vulkanisch aktiven Vulkanbogen der Sandwichplatte bis zur Bransfieldstraße zwischen der Shetlandplatte und der Antarktischen Halbinsel erstreckt. In seinem Zentrum befindet sich die Scotia-Platte (Scotia Plate).
Teile des Scotia-Bogens bestehen aus kontinentalen Fragmenten, die einst eine Landbrücke zwischen den damaligen Landmassen von Südamerika und der Antarktischen Halbinsel bildeten. Diese Landbrücke war Teil des gondwanischen Subduktionsrandes, der sich etwa von Australien über Zealandia, Antarktika bis hin zum südamerikanischen Patagonien erstreckte. An diesen subduzierte ab dem Perm die Phoenix-Platte[1] (siehe auch → Geologie der Antarktischen Halbinsel).
Die geodynamische Evolution des Scotia-Bogens kann bis ins frühe Eozän um 52 mya zurückverfolgt werden. Zu diesem Zeitraum waren das südamerikanische Patagonien und die Antarktische Halbinsel noch mit einer Landbrücke verbunden. Ab 50 mya begann sich die Südamerikanische Platte von der Antarktischen Platte zu entfernen, und die Landbrücke zerfiel während mehrerer tektonischer Phasen. Um 1,7 mya hatte sich der Scotia-Bogen weitgehend konsolidiert.
Hinweis: Sofern nicht anders vermerkt, beziehen sich die Bezeichnungen der geologischen Strukturen und Merkmale auf die jeweils behandelten Zeiträume. Diese unterscheiden sich in der Regel von den heutigen Ausformungen.