Pandemiemüdigkeit
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definierte im Oktober 2020 Pandemiemüdigkeit (englisch: Pandemic fatigue) in länger anhaltenden Pandemiephasen als „eine natürliche und zu erwartende Reaktion auf anhaltende, unbewältigte Widrigkeiten im Leben der Menschen. Sie äußert sich in Form einer fehlenden Motivation, schützende Verhaltensweisen zu befolgen und sich entsprechend zu informieren, sowie durch ein Gefühl von Bequemlichkeit, Distanzierung und Hoffnungslosigkeit. Pandemiemüdigkeit entwickelt sich allmählich mit der Zeit und wird durch das kulturelle, soziale, strukturelle und legislative Umfeld beeinflusst.“[1] Hans Kluge, Regionaldirektor der WHO für Europa, betonte im Mai 2021, dass sich Pandemiemüdigkeit vor allem in den Formen „Verhaltenserschöpfung“ und „Informationserschöpfung“ manifestiere[2] und eine Gefahr für die seelische Gesundheit darstelle.[3]
Im April 2021 definierte Robert Böhm, Professor für Angewandte Sozialpsychologie und Verhaltenswissenschaft an der Universität Kopenhagen, Pandemiemüdigkeit als „graduell über die Zeit ansteigende[n] Motivationsverlust[,] den [p]andemiebezogenen Verhaltenmaßnahmen zu folgen und den Informationen zur Pandemie und Pandemiebekämpfung zu folgen.“[4]