Paleorrota
Geopark in Rio Grande do Sul im Süden Brasiliens / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Paleorrota (auf Deutsch Paläoroute) ist ein Geopark, der sich über mehrere Zehntausend Quadratkilometer entlang der Bundesstraße 287 im Bundesstaat Rio Grande do Sul im Süden Brasiliens erstreckt. Die dort anstehenden Sedimentgesteine mit ihren Fossilien stammen aus der Trias und dem Perm, den Erdzeitaltern der Existenz des Superkontinents Pangaea. Sie weisen folglich ein numerisches Alter von 290,1 bis 201,3 Millionen Jahren auf. Folgende sedimentäre Formationen sind vertreten (von jung nach alt):
- Caturrita-Formation
- Santa-Maria-Formation
- Sanga-do-Cabral-Formation
- Rio-do-Rastro-Formation
- Irati-Formation
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In diesen Formationen sind mehrere Fossillagerstätten enthalten, in denen eine reichhaltige Fauna urzeitlicher Landwirbeltiere überliefert ist. Unter anderem stieß 1936 ein Grabungstrupp unter der Leitung des Paläontologen Llewellyn Ivor Price in der Santa-Maria-Formation nahe der namensgebenden Stadt Santa Maria auf die Fossilien des ersten in Brasilien gefundenen Dinosauriers und eines der stammesgeschichtlich frühesten Dinosaurier. Die Fossilien wurden später unter dem Namen Staurikosaurus pricei beschrieben.
Die Sedimentgesteine im Stadtgebiet von Mata, São Pedro do Sul und Santa Maria im Westen des Geoparks sind zudem paläobotanisch bedeutend. So befinden sich in einem 70 Quadratkilometer großen Gebiet mehrere Fundstellen mit versteinerten Baumstämmen.[1]
Am Ende des Perms kam es zu einem Massenaussterben, dem 95 % der damals vorhandenen Arten zum Opfer fielen. Dies führte in der anschließenden Trias zu großen Umwälzungen unter den überlebenden Taxa. Folgende Fossilfunde auf dem Gebiet der Paleorrota konnten dazu beitragen, die faunistischen Änderungen besser zu verstehen:
- Staurikosaurus, einer der ältesten Echsenbeckensaurier
- Sacisaurus, möglicherweise der älteste Vogelbeckensaurier
- Pelycosaurier. Aus ihnen gingen später die Cynodontier hervor, die ihrerseits wiederum zu den Säugetieren überleiteten. Die Fossilfunde des Geoparks sind daher sehr wichtig für das Verständnis der Säugetierevolution.