Liste der Nationalschätze Japans (Schriftstücke)
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Die Bezeichnung Nationalschatz wird seit 1897[1] verwendet, um besonders bedeutsame Kulturgüter zu bezeichnen. Auch wenn sich die Definition und die Kriterien für Nationalschätze im Laufe der Zeit änderten, folgt die nachstehende Liste den Bestimmungen des gegenwärtig gültigen Kulturgutschutzgesetzes von 1951. Die Nationalschätze wurden vom Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie aufgrund ihres „besonders hohen historischen oder künstlerischen Wertes“ ausgewählt.[2][3]
Die Schrift gelangte erst etwa 400 n. Chr. in Form chinesischer Werke mit einwandernden Schriftgelehrten vom Festland über Korea nach Japan.[4][5][6] Im 5. und 6. Jahrhundert verblieb die Fähigkeit zu lesen und zu schreiben noch auf einem geringen Niveau, doch im 7. Jahrhundert begannen gelehrte Aristokraten wie Prinz Shōtoku Chinesisch für amtliche Dokumente und zur Beförderung des Buddhismus zu verwenden.[7][8] Dadurch wurden Lesen und Schreiben im späten 7. Jahrhundert feste Bestandteile im Leben des Adels und der intellektuellen Elite, insbesondere solchen in Regierungsämtern und in religiösen Einrichtungen.[9] Die frühesten umfangreichen Werke Japans sind das Kojiki (712) und das Nihon Shoki (720). Die frühen Schriften Japans aus der Nara-Zeit umfassen zudem Biografien des Prinzen Shōtoku, geografische Verzeichnisse (Fudoki) und das Man’yōshū, die erste Gedichtanthologie. Diese frühen Schriften sind entweder in Chinesisch geschrieben oder in einem japanisch-chinesischen Mischstil, der sich am Chinesischen orientiert. Erst mit der Entwicklung einer eigenen japanischen Schrift, den Kana, begann im 9. Jahrhundert die klassische japanische Literatur. Diese Entwicklung führte zu einer Reihe neuer japanischer Literaturgattungen und -formen, wie Erzählungen (Monogatari) oder Tagebüchern (Nikki). Durch das außerordentliche Interesse und die Anteilnahme des Hofes in der Heian-Zeit erblühte die schriftstellerische Tätigkeit besonders im 11. und 12. Jahrhundert.
Die nachstehende Liste umfasst japanische Schriftdokumente unterschiedlicher Art, die in der Asuka-Zeit und Kamakura-Zeit zusammengestellt wurden. Bei mehr als der Hälfte der aufgeführten 68 Werke handelt es sich um Lyrik und Prosa. Hinzu kommt ein Abschnitt mit historiografischen Schriften, beispielsweise Manuskripte des Kojiki und Nihon Shoki, aber auch (Gebrauchs)texte wie Wörterbücher, Gesetzestexte, Biografien und Notenblätter sind in diesem Abschnitt zu finden. Die als Nationalschatz designierten Manuskripte entstanden im Zeitraum von der frühen Heian-Zeit (9. Jahrhundert) bis zur Edo-Zeit. Sie sind in buddhistischen Tempeln, Museum, Bibliotheken oder Archiven und Universitäten untergebracht oder befinden sich im Privatbesitz.[3]
Die hier aufgeführten japanischen Schriftstücke repräsentieren etwa ein Drittel der 223 Nationalschätze in der Kategorie „Schriftstücke / Dokumente“. Darüber hinaus gehören 56 chinesische Bücher und 99 „andere“ Schriftstücke zu den Nationalschätzen dieser Kategorie.[3]