Keilschrift
Bilderschrift, deren Formen durch die Eindrücke eines Schreibgriffels in den noch weichen Beschreibstoff Ton entstanden / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Als Keilschrift bezeichnet man ein vom 4. Jahrtausend v. Chr. bis mindestens ins 1. Jahrhundert n. Chr. benutztes Schriftsystem, das im Vorderen Orient (Naher Osten und Vorderasien) zum Schreiben mehrerer Sprachen verwendet wurde. Die Bezeichnung beruht auf den Grundelementen der Keilschrift: waagrechten, senkrechten und schrägen Keilen. Typische Textträger sind Tontafeln, die durch das Eindrücken eines Schreibgriffels in den weichen Ton beschrieben wurden.
Die Keilschrift war anfänglich eine Bilderschrift. Sie entwickelte sich zu einer Silbenschrift, aus der auch eine phonetische Konsonantenschrift (die ugaritische Schrift) hervorging. Die Keilschrift wurde von den Sumerern erfunden und später von ihren medischen Nachfahren und anderen zahlreichen Völkern des Alten Orients verwendet: von den Akkadern, Babyloniern, Assyrern, Hethitern, Persern (darunter der babylonische Kyros-Zylinder) und anderen. Schließlich wurde sie von anderen Schriftformen (z. B. der phönizischen und der daraus abgeleiteten aramäischen Schrift) verdrängt und geriet in Vergessenheit. Letzte Keilschrifttexte wurden in seleukidischer und parthischer Zeit verfasst.[1]