Hungersnot in Bengalen 1770
Hungerkathastrophe / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Die Hungersnot in Bengalen 1770 (bengalisch ৭৬-এর মন্বন্তর Chhiattōrer monnōntór) war eine Hungersnot zwischen 1769 und 1773 (1176 bis 1180 nach dem bengalischen Kalender), welche die untere Gangestiefebene Indiens traf. Die Hungersnot forderte schätzungsweise zehn Millionen Todesopfer. Sie wird meist der Herrschaft der Britischen Ostindien-Kompanie zugeschrieben. Der indische Ökonom Amartya Sen bezeichnet sie als eine menschengemachte Hungersnot und weist darauf hin, dass Indien im 18. Jahrhundert von keiner anderen Hungersnot betroffen war.[1] Die Ostindien-Kompanie hatte das Gebiet nur gerade sechs Jahre zuvor in der Schlacht von Buxar vom Mogulreich erobert. Sie zerstörte große Mengen an Nahrungspflanzen, um Platz für den Anbau von Indigopflanzen für Färbemittel und Schlafmohn für die Herstellung psychoaktiver Drogen (Opium) zu machen. Sie erhöhte die Steuer auf landwirtschaftliche Güter von 10 % auf 50 %. Dadurch erwarben die Aktionäre der Kompanie einen großen Teil des Reichtums Bengalens. Die Lagerung von Reis wurde ebenfalls verboten. Unter diesen Bedingungen entwickelte sich eine durch Trockenheit hervorgerufene Lebensmittelknappheit zu einer solch schwerwiegenden Hungersnot. Sie wurde zusätzlich verschärft durch die unempfängliche Verwaltung der Kompanie, welche einzig daran interessiert war, Reichtum aus der Region herauszuziehen, ungeachtet des hohen Preises an Leben.[2][3]
Der bengalische Name bezieht sich auf das Jahr 1176 im bengalischen Kalender. („Chhiattōr“- „76“; „monnōntór“- „Hungersnot“ auf Bengali).[4]