Feldloge
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Eine Feldloge (auch: Armeeloge oder Regimentsloge) ist eine „ambulante“ Freimaurerloge, die also nicht an einen festen Ort gebunden ist und im Gegensatz zu einer Militärloge nur im Krieg besteht und sich nach dessen Ende auflöst oder zu einer feststehenden Loge wird. Die freimaurerischen Zeremonien und Treffen fanden meist in Zelten statt, die mit Ritualgegenständen der Freimaurer ausgestattet waren. Eigene Bijoux, Logenabzeichen, wurden aus militärischen Orden gefertigt. In den Feldlogen trafen sich auch Brüder der verfeindeten Kriegsparteien.
Der französische Historiker Jean-Luc Quoy-Bodin verweist darauf, dass das 18. Jahrhundert von einem militärischen Humanismus geprägt worden sei, in dem das Dilemma zwischen freimaurerischer Moral und militärischer Pflicht in einen größeren Prozess der Umformulierung militärischer Selbstauffassung gedeutet werden muss.[1][2] Nationale Kriegskonflikte und die Gründung von Feldlogen, speziell in der Periode 1790–1820, eröffneten eine neue Möglichkeit zu einer Fraternisierung über die Grenzen der Kriegsparteien hinweg.[3]
Diese internationale Freundschaft und Fraternisierung wurde in der Zeit des Nationalsozialismus den Freimaurern als Verrat angelastet.[4]
Im Ersten und Zweiten Weltkrieg gründeten sich Logen aus den Reihen von Kriegsgefangenen oder Widerstandskämpfern (siehe Liberté chérie).