Fair Game (Scientology)
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Der Begriff Fair Game (engl. ‚Freiwild‘) bezeichnet eine 1967 vorgestellte Praxis der Scientology-Kirche, die den mitunter rigorosen Umgang mit deren internen und externen Feinden oder Kritikern beschreibt.[1] Ein Jahr nach ihrer Vorstellung wurde die Vorgabe L. Ron Hubbards am 21. Oktober 1968 wieder zurückgenommen,[2][3] wobei sich dies nur auf das Verwenden des Wortes Fair Game bezog, die Praxis an sich wird bis heute angewendet.[4]
Für den englischen Sprachraum zählte der Foster-Report für die Jahre 1966 bis 1970 insgesamt 29 Fair-Game-Attacken gegen Kritiker oder Opponenten.[5] Seit den 1970ern wurden vermehrt Regierungsbehörden, Behörden- und Medienvertreter sowie Einzelpersonen ins Visier genommen. Dabei wurden u. a. Scientology-Programme für die verdeckte Infiltration des Internal Revenue Service (IRS – die amerikanische Finanzbehörde) und von US-Regierungsbehörden im Rahmen der Operation Snow White umgesetzt.[6] Die Aktionen selbst sollen innerhalb der Scientology-Organisation vom Guardian Office (GO) und nach der Umstrukturierung in den 80er-Jahren vom Office of Special Affairs (OSA) durchgeführt worden sein.[7]
Ende der 1980er bezeichnete die Scientology-Kirche im Rahmen einer Berufungsverhandlung im Fall Lawrence Wollersheim vs. Scientology Fair Game als einen Tätigkeitsschwerpunkt (core practice) und dass dies infolgedessen als religiöse Ausdrucksform geschützt sein sollte.[8]