Aserbaidschanisch-deutsche Beziehungen
Verhältnis zwischen Aserbaidschan und Deutschland / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Liebe Wikiwand-AI, fassen wir uns kurz, indem wir einfach diese Schlüsselfragen beantworten:
Können Sie die wichtigsten Fakten und Statistiken dazu auflisten Aserbaidschanisch-deutsche Beziehungen?
Fass diesen Artikel für einen 10-Jährigen zusammen
Die aserbaidschanisch-deutschen Beziehungen können auf eine lange Geschichte zurückblicken, obwohl sich die Motive der Beziehung zwischen Aserbaidschan und Deutschland im Laufe der Zeit geändert haben.
Deutschland | Aserbaidschan |
Deutschland | Aserbaidschan |
Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts wanderten Deutsche in das Staatsgebiet des heutigen Aserbaidschan aus, um der Armut und dem Hunger in Deutschland zu entfliehen.[1] Heutzutage finden vor allem deutsche Wirtschaftsunternehmen Anreize, um sich in Aserbaidschan niederzulassen. Ursprung des wirtschaftlichen Interesses ist in den meisten Fällen der Reichtum an Bodenschätzen in der Region bzw. das damit erwirtschaftete und im Umlauf befindliche Kapital.[2] Schließlich ist Aserbaidschan durch seine Lage zwischen Europa und Asien und an den Erdgas- und Erdölvorkommen am Kaspischen Meer ein großer geopolitischer Faktor. Diese Tatsache rückt Aserbaidschan ins internationale politische und wirtschaftliche Interesse. Nicht nur die einstigen Konfliktparteien im Kalten Krieg loten ihren Einfluss auf das, erst seit 1991 unabhängige, Aserbaidschan aus. So schreibt Zbigniew Brzeziński, der als polnisch-amerikanischer Politologe US-Präsidenten in der Außenpolitik beraten hat:
„Ein unabhängiges Aserbaidschan kann dem Westen den Zugang zu dem an Ölquellen reichen Kaspischen Becken und Zentralasien eröffnen. Umgekehrt würde ein unterworfenes Aserbaidschan bedeuten, daß Zentralasien von der Außenwelt abgeriegelt wird und somit politisch dem russischen Druck nach einer Wiedereingliederung ausgesetzt sein könnte.“
Auf Basis dieses Zitats lässt sich nachvollziehen, welche Vorteile eine gute bilaterale Beziehung zwischen dem Westen und Aserbaidschan bieten kann. Es lässt sich aber auch erkennen, welche Risiken eine Vernachlässigung der Beziehung birgt.
Traditionell ist Aserbaidschan sehr eng an Russland gebunden. Das Land ging am 28. Mai 1918 als Demokratische Republik Aserbaidschan aus dem russischen Reich hervor. Bereits 23 Monate später wurde es zu einem Teil der Sowjetunion. Erst 1991 erlangte es erneut seine Souveränität.[3]
Seitdem gelingt Aserbaidschan der politische Spagat, einerseits die Beziehung zu Russland im Norden aufrechtzuerhalten, als auch andererseits das bilaterale Verhältnis zu anderen, meist westlich geprägten Ländern zu stärken. Die aserbaidschanischen Ziele liegen dabei auf der Hand: Man ist bestrebt, sich als eigenständiges Land zu manifestieren und von Russland unabhängiger zu werden. Gleichzeitig weiß man aber auch um die Macht Russlands und möchte den einstigen Bruderstaat nicht verärgern.[4] Die Staaten der EU, in welcher Deutschland als eine der stärksten wirtschaftlichen und politischen Staaten eine wegweisende Führungsrolle zukommt, können die von Aserbaidschan gesuchte wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit bieten.[5] Die EU und somit Deutschland als Teil der Staatengemeinschaft versucht durch die Partnerschaft zu Aserbaidschan die eigene Abhängigkeit von der Energieversorgung durch Russland einzudämmen.
Bereits heute ist Aserbaidschan Deutschlands sechstgrößter Öllieferant.[6] Aber auch Aserbaidschan profitiert durch die zunehmende Diversifizierung der eigenen Wirtschaft, welche aus der europäischen und deutschen Unterstützung sowie aus Investitionen deutscher Unternehmen resultiert.[7]