Westland-Affäre
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Die Westland-Affäre war eine innerpolitische Auseinandersetzung zwischen der konservativen Premierministerin Margaret Thatcher und dem Kabinettsmitglied Michael Heseltine Ende 1985 bis Mitte 1986. Grund der Auseinandersetzung war die Zukunft des in ökonomische Schwierigkeiten geratenen einzigen britischen Hubschrauberherstellers Westland Helicopters. Während Verteidigungsminister Heseltine eine Übernahme der Firma durch ein europäisches Konsortium bevorzugte, hatte Thatcher sich dem Votum der Firmenmanager angeschlossen und eine Kooperation mit der amerikanischen Sikorsky Aircraft Corporation bevorzugt. Im Verlauf wurde die Westland-Affäre zunehmend in der Öffentlichkeit ausgetragen und fügte Thatchers Ansehen schweren politischen Schaden zu. Im Ergebnis trat Heseltine von seinem Posten zurück. Thatchers Gefolgsmann Leon Brittan musste ebenfalls von seinem Kabinettsposten zurücktreten, nachdem bekannt wurde, dass er ein Dossier der Presse zugespielt hatte, um Heseltines Position zu unterminieren. In der Folge musste Thatcher eine kritische Unterhausdebatte überstehen.