Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen?
Motette von Johannes Brahms / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen? (op. 74, Nr. 1) ist eine Motette für gemischten Chor a cappella von Johannes Brahms, die er im Juni 1878 komponierte und 1879 veröffentlichte. Er widmete sie dem Musikwissenschaftler Philipp Spitta und bezeichnete sie gegenüber Vinzenz Lachner als „kleine Abhandlung über das große ‚Warum‘“.[1]
Wie im Deutschen Requiem kombinierte Brahms Texte aus dem Alten und Neuen Testament und ergänzte die Kompilation mit einem Lutherchoral. Mit dem Requiem vergleichbar gewährt die vierteilige Motette Einblicke in seine religiösen Vorstellungen, wirft Fragen der Theodizee auf und zeigt sein Gespür für die Auswahl biblischer Schriften. Neben dem Kirchenlied Martin Luthers verwendete er Klagelieder Hiobs und Jeremias sowie Seligpreisungen aus dem Brief des Jakobus.
Während sich die Rahmenteile an den Vokalwerken Johann Sebastian Bachs orientieren, greifen die Mittelsätze auf andere Vorbilder zurück. Für die ersten beiden Teile seiner Komposition verwendete Brahms Material seiner Missa canonica, die er bereits 1859 entworfen hatte.