Szama Grajer
polnisch-jüdischer Friseur / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Szama Grajer (* 17. April 1911 in Lublin; † 9. November 1942 ebenda) war ein polnisch-jüdischer Friseur, Gastronom und Zuhälter, Kollaborateur im Zweiten Weltkrieg und eine der einflussreichsten Persönlichkeiten im Lubliner Ghetto.
Vor dem Krieg war er eine bekannte Figur der Lubliner Unterwelt, die wegen Zuhälterei bestraft wurde. Während der deutschen Besatzung wurde er Spitzel der Gestapo. Bald wurde er zu einer der einflussreichsten Persönlichkeiten des Ghettos und erhielt den Spitznamen „Jüdischer König“. Er beging Betrug und Erpressung in großem Stil und teilte die Gewinne mit den Deutschen. Das von ihm betriebene Restaurant war ein beliebter Treffpunkt für Kollaborateure und Vertreter der Unterwelt, das auch von deutschen Beamten und SS-Offizieren gern besucht wurde. Nach Beginn der Aktion Reinhardt arbeitete Grajer aktiv mit den Deutschen bei großen Liquidierungsaktionen in den Ghettos Lublin und Warschau zusammen. Als unbequemer Zeuge finanzieller Machenschaften wurde er kurz nach der endgültigen Auflösung des Lubliner Ghettos von den Deutschen ermordet.
Szama Grajer war einer der berühmtesten jüdischen Kollaborateure im Zweiten Weltkrieg; um ihn ranken sich zahlreiche Mythen und Legenden.