Reserve-Polizei-Bataillon 64
militärische Einheit der deutschen Ordnungspolizei / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Das Reserve-Polizei-Bataillon 64 war eine militärische Einheit der deutschen Ordnungspolizei. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bataillon zunächst nach dem Überfall auf Polen im annektierten Warthegau zur Bewachung öffentlicher Gebäude, aber auch zur Vertreibung von Polen ins Generalgouvernement eingesetzt. Im Vorfeld des geplanten Überfalls auf die Sowjetunion gehörte das Bataillon im Frühjahr 1941 zu den Truppen im deutsch besetzten Serbien und tötete bei deren Aktionen zur sogenannten „Partisanenbekämpfung“ und als Bewacher des KZ Šabac und des KZ Sajmište bei Semlin mehrere tausend Menschen: Juden, serbische Zivilisten, „Zigeuner“ und Angehörige des Widerstandes. Nach dem Krieg wurden an Jugoslawien ausgelieferte Bataillonsangehörige dort verurteilt, darunter Kommandeur Major Adolf Josten 1947 zum Tode. In Deutschland führte die Zentralstelle bei der Staatsanwaltschaft Dortmund ab 1961 fünf verschiedene Ermittlungsverfahren gegen Angehörige des Bataillons durch, aber alle wurden eingestellt, so dass es nicht zur Anklageerhebung kam.