Min-Fest
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Das Min-Fest (auch Auszug des Min zu seinem Haus, Auszug des Min zum Haus der Treppe) war eine religiöse Feierlichkeit zur Verehrung des altägyptischen Gottes Min und ist bereits im Alten Reich seit der 4. Dynastie (von 2639 bis 2504 v. Chr.) unter dem Namen „Auszug des Min“ belegt. Die in dieser Periode vorhandenen Texte verweisen auf die ursprüngliche Entstehung in frühdynastischer Zeit, in der das Min-Fest zunächst als Kornopfer in der Darstellung des weißen Stiers als Wiedergeburt der Gottheit Osiris charakterisiert wird.
Min-Fest in Hieroglyphen | ||||||||||
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Altes Reich |
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Mittleres Reich |
Heb-ef-en-Min-peret-em-per ḥb=f-n-Mnw-prt-m-prw Auszug des Min zu seinem Haus | |||||||||
Neues Reich |
Heb-ef-en-Min-peret-em-chetiu ḥb=f-n-Mnw-prt-m-ẖtjw Auszug des Min zum Platz (Haus) der Treppe | |||||||||
Auszug des Min zur „Treppe des Amun“ in Karnak |
In den Festlisten des Alten Reichs bildete das Min-Fest im Kalender der großen Feste den Abschluss. Im Verlauf der Geschichte Altägyptens vollzog sich in der Ausrichtung des Min-Festes ein deutlicher Bedeutungswandel.
In der zum Neuen Reich gerechneten 18. Dynastie (von 1550 bis 1291 v. Chr.) sind Veränderungen in den Festriten zu bemerken. Spätestens ab Thronbesteigung des Pharaos Amenemope (996 v. Chr.) in der 21. Dynastie sieht sich der jeweilige Herrscher selbst in der Rolle als weißer Stier und in diesem Zusammenhang als Min-Amun. Die vollständige Wandlung des ursprünglichen Charakters des Min-Festes ist vollzogen; die alte Tradition des Min-Festes endet daher mit Beginn der 21. Dynastie und wird mit den neuen Min-Amun-Festen fortgesetzt.