Massentötung in Kairo am 27. Juli 2013
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Bei der Massentötung am 27. Juli 2013 gingen ägyptische Sicherheitskräfte äußerst gewaltsam gegen Demonstranten im Protestcamp am Rābiʿa-al-ʿAdawiyya-Platz nahe der Rābiʿa-al-ʿAdawiyya-Moschee im Kairoer Stadtteil Nasr-City vor,[1][2] die dort gegen den Militärputsch vom 3. Juli 2013 und für die Wiedereinsetzung des seit dem Putsch an einem nicht bekannt gegebenen Ort festgehaltenen, ersten demokratisch gewählten Staatspräsidenten Ägyptens, Mohammed Mursi, protestierten.[3]
Dabei starben nach Angaben der vom Militär unter Militärratschef Abd al-Fattah as-Sisi gestützten und nicht gewählten Übergangsregierung mindestens 82 Menschen,[1][4][5][6][7] nach Angaben von Ärzten und der dem gestürzten Staatspräsidenten nahestehenden Muslimbruderschaft weitaus mehr.[4][8][9] Ägyptische und internationale Menschenrechtsorganisationen bezifferten die Zahl getöteter Demonstranten auf 95 und die Zahl getöteter Sicherheitskräfte auf einen Polizeibeamten.[10][11] Nach anderen unabhängigen Angaben kam es zu über 100 Todesopfern.[12]
Es handelte sich nach der Massentötung in Kairo vom 8. Juli 2013 bereits um die zweite Massentötung der Sicherheitskräfte in Kairo innerhalb von zwei Wochen[8][1][13] und um das schwerwiegendste staatlich durchgeführte Blutbad Ägyptens seit dem Sturz Husni Mubaraks von 2011.[8][6] Human Rights Watch stufte die Massentötung vom 27. Juli 2013 als „außergerichtliche Massenhinrichtung“ ein. Teilweise wurde sie als „Rābiʿa-Massaker“ bezeichnet,[14] das dann aber von der zweieinhalb Wochen später erfolgten und auch von internationalen Menschenrechtsorganisationen „Rābiʿa-Massaker“ genannten „außergerichtliche Massenhinrichtung“ an Demonstranten durch die Sicherheitskräfte unterschieden werden muss.[15][16]
In Alexandria kam es in der Nacht auf den 27. Juli und am Tag ebenfalls zu schweren Auseinandersetzungen mit mindestens zehn Toten.[13][6]
Am 28. Juli übertrug Interims-Präsident Adli Mansur Interims-Ministerpräsident Hasim al-Beblawi per Dekret die Befugnis, dem Militär die Verhaftung von Zivilisten zu erlauben, womit eine Beteiligung der Armee an den seit Wochen angekündigten Räumungsaktionen der Protestlager erleichtert wurde.[2]
Der Außenminister der USA, John Kerry bestritt kurz nach dem Ereignis vom 27. Juli die Machtübernahme des Militärs und lobte das Militär dafür, mit dem Sturz Mursis auf Wunsch der Bevölkerung die Demokratie wiederhergestellt zu haben.[17][18][19]
Westliche Medien sahen nach den Gewaltexzessen des Juli 2013 gegen Mursi-Anhänger in Kairo die Gefahr, dass Ägypten in den Bürgerkrieg abgleiten könne.[20]