Münzschatz von Kabul
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Der Münzschatz von Kabul, auch bezeichnet als Hort von Chaman-e-Hozori, ist ein archäologischer Fund, der 1933 in der Innenstadt von Kabul, der Hauptstadt Afghanistans gemacht wurde. Er umfasste zahlreiche achämenidische Münzen sowie griechische Münzen des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr., insgesamt rund 1000 Stücke.[1] Die Deponierung kann anhand der Schlussmünze (einer imitierten athenischen Tetradrachme mit dem Münzbild der Eule) etwa auf 380 v. Chr. datiert werden.[2]
Dieser Münzfund ist wichtig zum Verständnis und zur Chronologie der indischen Münzprägung. Denn nur selten ist es so wie in diesem Fall möglich, punzierte Münzen zu datieren. Hier gelingt es, weil sie sich mit bekannten, datierten achämenidischen und griechischen Münzen im gleichen Hort befinden. Der Schatz von Kabul beweist, dass es um 360 v. Chr. punzierte Münzen gab, was zuvor aufgrund literarischer Zeugnisse vermutet worden war.[3] Der Numismatiker Joe Cribb nimmt an, dass das Konzept Geld wie auch Techniken der Münzprägung Indien im 4. Jahrhundert v. Chr. auf dem Weg über das Achämenidenreich erreichten.[4] Viele indische Fachleute sehen allerdings das Münzwesen in der Ganges-Ebene als eigenständige Entwicklung an.[5]