Liste der Klöster und Stifte im Fürstentum Lüneburg
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Die Liste der Klöster und Stifte im Fürstentum Lüneburg führt alle Klöster und Stifte auf dem Gebiet des ehemaligen Fürstentums Lüneburg auf.
Die ersten Klostergründungen erfolgten auf dem Gebiet des späteren Fürstentums Lüneburg im 9. Jahrhundert mit dem Kloster St. Michaelis in Lüneburg und Stiften in Bardowick und in Ramelsloh. In den folgenden Jahrhunderten kam es zu weiteren Gründungen, bis die Gründungsphase 1478 mit der Errichtung eines Franziskanerklosters in Winsen einen Abschluss fand. Zu dieser Zeit bestanden im Fürstentum Lüneburg insgesamt 15 Klosterkonvente: sieben Männerklöster, sechs Damenklöster und zwei Männerstifte.[1]
Im Zuge der Reformation wurde ein Teil der Klosterkonvente aufgelöst und die Klostergüter von den Celler Herzögen eingezogen. Die Kanonikerstifte in Bardowick und in Ramelsloh blieben bestehen, ebenso die Klöster in Lüne, Ebstorf, Isenhagen, Wienhausen, Medingen und Walsrode in der Form evangelischer Damenstifte als Versorgungsanstalten für die Töchter des lüneburgischen Adels und des Lüneburger Patriziats.[2]
Das Michaeliskloster bestand als evangelisches Männerkloster zunächst ebenfalls fort und wurde 1655 in die Lüneburger Ritterakademie umgewandelt. Während die Stifte in Bardowick und Ramelsloh 1850 aufgehoben wurden, bestehen die sechs Lüneburger Frauenklöster (populär auch als Heideklöster bezeichnet) als evangelische Damenstifte bis in die Gegenwart. Die Klöster sind eigenständige Körperschaften des öffentlichen Rechts, werden vom Allgemeinen hannoverschen Klosterfonds unterhalten und stehen unter der Aufsicht der Hannoverschen Klosterkammer.[3]
Die Klöster besaßen zum Teil die Landstandschaft und bildeten die erste Kurie der Lüneburger Landschaft. Bis in das 15. Jahrhundert hatte die Geistlichkeit an der ständischen Politik allerdings nur einen geringen Anteil. Erst auf den Landtagen in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts trat die Prälatur als gleichberechtigter Landstand in Erscheinung. Die Pröpste von Medingen, Lüne und Ebstorf sowie die Äbte von St. Michaelis in Lüneburg, Oldenstadt und Scharnebeck nahmen seit dieser Zeit an den Landtagen teil. Durch die Auflösung eines Teils der Konvente im Zuge der Reformation nahm die Bedeutung des Prälatenstandes jedoch wieder deutlich ab. Bis 1541 kamen keine Vertreter der Geistlichkeit zu den Landtagen. Seitdem vertraten der Abt von St. Michaelis und Abgesandte der Stifte in Ramelsloh und in Bardowick den geistlichen Stand.[4]
Zusätzlich zu den hier aufgeführten Anstalten existierten in Lüneburg und in Celle Beginenkonvente, die jedoch keine Klöster im eigentlichen Sinne darstellten.[5]