Kriminologie im Nationalsozialismus
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Die Kriminologie im Nationalsozialismus war durch eine massive Überbetonung des Anlageaspektes aus der herkömmlichen kriminologischen Anlage-Umwelt-Formel, nach der persönliche Eigenschaften und soziale Umgebung für die Erklärung von Straftaten gleichermaßen notwendig seien, gekennzeichnet. Solche Kriminalbiologie war gegenüber der rassistisch/erbbiologischen nationalsozialistischen Ideologie anschlussfähig und wurde zu einer Legitimationswissenschaft der Strafrechtspraxis in der Zeit des Nationalsozialismus. Akademische Kriminologen waren institutionell eng mit NS-Gesundheitspolitikern und Rassehygienikern verbunden. Nach Kriegsende konnten führende NS-Kriminalbiologen als Professoren an Universitäten zurückkehren und verfassten Lehrbücher der Kriminologie.