Jacopo Tiepolo
43. Doge von Venedig († 1249) / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Jacopo Tiepolo, auch Giacomo Tiepolo (* kurz vor 1170; † 19. Juli 1249), war von seiner Wahl am 6. März 1229 bis in den Mai 1249, als er von seinem Amt zurücktrat, Doge von Venedig. Er galt der staatlich gesteuerten venezianischen Geschichtsschreibung als der 43. Doge, doch gilt diese, häufig als Tradition bezeichnete Konvention als widerlegt, wie viele ihrer Behauptungen.
Jacopo Tiepolo gehörte einer Aufsteigerfamilie aus den Kreisen der vermögenden Fernhändler an. Dementsprechend verlagerte er als Doge den Schwerpunkt seiner Politik auf das östliche Mittelmeer und die Adria. Eine Reihe weiterer Händlerfamilien stieg in die herrschende Schicht Venedigs auf, die sich noch wenig gegen Aufsteiger abzuschotten begonnen hatte. Tiepolos persönlicher Aufstieg erfolgte durch die Übernahme höchster Staatsämter, etwa die eines Duca di Candia, einer Art temporärer Statthalterschaft auf Kreta, das für beinahe ein halbes Jahrtausend Venedigs wichtigste Kolonie wurde. Während seiner Herrschaft wurden die seit 1203/1204 erfolgten Eroberungen im Zuge des Vierten Kreuzzuges und die vertraglich zugesicherten Teile des Byzantinischen Reiches diplomatisch und militärisch gesichert, aber auch die Verhältnisse zu den angrenzenden Staaten vertraglich abgesichert; letzteres erfolgte bereits vor Tiepolos Dogat, als er Vorsteher der einflussreichen venezianischen Kolonie in Konstantinopel war.
Die am Ende durch Los entschiedene Wahl zum Dogen führte innenpolitisch zu einer lang anhaltenden Gegnerschaft zu den unterlegenen Dandolo. Umfassende Reformen betrafen die Verfassung Venedigs, denn den großen Ratsgremien, allen voran dem Großen und dem Kleinen Rat, aber auch dem später als Senat bezeichneten Gremium, das zunächst vorrangig für Handelsfragen zuständig war, kamen zentrale Entscheidungsbefugnisse zu. Auch das für Venedig so bedeutende Seerecht erhielt neue Regelungen.
Tiepolo förderte die Orden der Franziskaner und Dominikaner, die eine Reihe von bedeutenden Kirchen und Klöstern errichteten. Im Kampf zwischen Ghibellinen und Guelfen hielt sich Venedig besonders in den Jahren 1232 bis 1245 auf der päpstlichen Seite, schloss jedoch gegen den Willen Jacopo Tiepolos einen Separatfrieden mit dem Kaiser. Wie sein Vorgänger trat er noch zu Lebzeiten von seinem Amt zurück.