Interpellation Lasker
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Als Interpellation Lasker bezeichnet man einen parlamentarischen Vorfall im Februar 1870. Der nationalliberale Abgeordnete Eduard Lasker stellte dem Bundeskanzler Otto von Bismarck eine Frage im norddeutschen Reichstag. Es ging ihm um einen eventuellen Beitritt des Großherzogtums Baden zum Norddeutschen Bund. Bismarck beantwortete die Interpellation unerwartet schroff und abweisend.
Hintergrund des Vorfalls waren die unterschiedlichen Vorstellungen Bismarcks und der Nationalliberalen über die Deutsche Einheit. Die Nationalliberalen wollten durch den Beitritt Badens die nationale Begeisterung stärken und den übrigen süddeutschen Staaten ein Beispiel vorsetzen. Mit der Erweiterung des Bundes verbanden sie auch die Hoffnung auf eine liberalere Innenpolitik. Bismarck hingegen wollte an der Verfassung des Norddeutschen Bundes nichts ändern und auch keine Volksbewegung entfesseln, die letztlich den Nationalliberalen zugutegekommen wäre.