Falun Gong außerhalb Festlandchinas
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Dieser Artikel handelt von Falun Gong außerhalb Chinas. Falun Gong, auch Falun Dafa genannt, ist eine Qigong-Praktik, die Körperübungen und Meditation mit einer Moralphilosophie kombiniert und von ihrem Gründer Li Hongzhi 1992 in China veröffentlicht und verbreitet wurde. Die ersten Vorträge von Li im Ausland fanden 1995 in Paris und Schweden statt. Auf Einladung des chinesischen Botschafters in Frankreich hielt Li für Mitarbeiter der Botschaft einen Vortrag über seine Lehren und Übungsmethoden.[1] Von diesem Zeitpunkt an gab Li auch in anderen großen Städten in Europa, Asien, Ozeanien und Nordamerika Vorträge. Er lebt seit 1998 in den Vereinigten Staaten.[2] Falun Gong wird heute in rund 70 Ländern weltweit praktiziert und die Lehre wurde in über 40 Sprachen übersetzt.[3] Die internationale Falun-Gong-Gemeinde wird in die Hunderttausende geschätzt, doch sind die Schätzungen wegen fehlender formaler Mitgliedschaft ungenau.[1]
Obwohl zuerst von der Kommunistischen Partei Chinas gelobt und gefördert, begann diese 1999 die Verfolgung von Falun Gong in Festlandchina. Als Reaktion darauf führen Falun-Gong-Praktizierende auf der ganzen Welt Aktivitäten durch, um die Öffentlichkeit über die damit verbundenen Menschenrechtsfragen zu informieren. Dazu gehören Lobbyarbeit, das Verteilen von Flugblättern, die Teilnahme an Sitzstreiks vor chinesischen Botschaften und Konsulaten sowie die Durchführung von Paraden und Demonstrationen.[4] Sie gründeten Medienzentren, Interessenvertretungen und Forschungsorganisationen, um über die Verfolgung in China zu berichten, und erstatteten gegen die Architekten und Teilnehmer der Verfolgungskampagne Anzeigen.[1]
Mehrere ausländische Regierungen, die Vereinten Nationen und Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch brachten ihre Besorgnis über die Vorwürfe der Folterungen und Misshandlungen von Falun-Gong-Praktizierenden in China zum Ausdruck.[5][6] Nichtsdestotrotz stellten einige Beobachter fest, dass Falun Gong es versäumte, die Sympathie und internationale Aufmerksamkeit so zu gewinnen, wie es Tibetern, chinesischen Christen oder Demokratieaktivisten entgegengebracht wird. Dies wird auf die geringen Public-Relations-Kenntnisse[7] der Gruppe, auf die Auswirkung der Propaganda der Kommunistischen Partei gegen diese Praktik[8] beziehungsweise auf die für westliche Beobachter eher fremd anmutende Lehre zurückgeführt, die sich mit buddhistischen und daoistischen Traditionen identifiziert.[9]