Deutsche Tribüne
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Die Deutsche Tribüne war eine vom 1. Juli 1831 bis zum 21. März 1832 herausgegebene und an allen Wochentagen angedachte Tageszeitung. Sie wird zu den bedeutendsten freiheitlichen Oppositionszeitungen gezählt, die während der Restaurationszeit sowie zu Beginn des Vormärz erschienen. Zuerst war das Blatt in München ansässig. Mit Umzug der Redaktion verlagerte sich der Standort zum Jahreswechsel 1831/32 nach Homburg.
Johann Georg August Wirth war der Herausgeber und Hauptredakteur der Deutschen Tribüne. Der Kaufmann Friedrich Sonntag (1790–1870) finanzierte die Gründung. Friedrich Ludwig Lindner arbeitete in der Redaktion zu Anfang mit; seine Stelle füllte Georg Fein nach Abgang aus. Der Redaktion gehörte Christian Scharpff zu Ende an. Neben den redaktionellen Autoren sowie Schriftstellern bot die Zeitung auch Lesern die Möglichkeit ihre Meinung in Artikeln zu äußern. Die Zeitung berichtete über Ereignisse im europäischen Ausland, den Deutschen Bund und einzelne deutsche Staaten. Das Blatt thematisierte besonders Vorgänge im Königreich Bayern.
Die Deutsche Tribüne schmähte in streitbarem Tonfall regierungsnahe Zeitschriften; Kritik bekam die Zeitung als Antwort in gleicher Weise zurück. Einleitende Artikel »räsonierten« über Maßnahmen der Obrigkeit. Vorgehen gegen Vertrieb, Herstellung und Mitarbeiter durch das Königreich Bayern, wie des Deutschen Bundes auf verlangen von Mitgliedsstaaten behinderten die Deutschen Tribüne. Aufgrund der verletzten „Würde des Bundes“ und weiterer Vorwürfe sowie der in Bayern übergangenen Vorzensur kam es Anfang März 1832 zum Verbot.
Wirth war Mitbegründer des Deutschen Vaterlandsverein zur Unterstützung der freien Presse (Deutscher Preß- und Vaterlandsverein). Am 3. Februar 1832 erschien in der Deutschen Tribüne der Artikel „Deutschlands Pflichten“, worin Wirth zum ideellen als auch materiellen Beitrag am Verein aufrief. Da die Zeitung den Werdegang des Vereins begleitete, wird sie als Vereins- und im weiteren Sinne als Parteizeitung betrachtet. Das zeitgleiche Verbot des Blatts sowie Vereins im Zuge eines allgemeinen Vereinsverbots führten im Volk zu Anteilnahme. Der Freispruch Wirths und die daraus sich andeutende Ungerechtigkeit des Vereinsverbots begünstigten das Hambacher Fest.
Wirth plante zeit seines Lebens, zuletzt 1848, die Deutsche Tribüne erneut herauszugeben, ohne dass er dieses Vorhaben je umsetzte.