Demobilmachung nach dem Dreißigjährigen Krieg
Maßnahmen zu Abrüstung, Truppenabzug und Umsetzung der Vereinbarungen des Westfälischen Friedens ab 1648 / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Die Demobilmachung nach dem Dreißigjährigen Krieg umfasst die Abrüstung der Armeen der verschiedenen Kriegsparteien sowie die Räumung der Ende 1648 von ihnen besetzten Festungen und befestigten Orte. Nachdem der Westfälische Frieden am 24. Oktober 1648 den Dreißigjährigen Krieg beendet hatte, waren im Heiligen Römischen Reich noch über 250 feste Plätze militärisch besetzt. Bei etwa 200 lagen nicht dem Landesherren gehörende Truppen in den Orten, deren schrittweiser Abzug im Rahmen des Nürnberger Exekutionstags geregelt wurde.
Bis 1650 zogen Kaiser Ferdinand III. und sein Verbündeter Kurbayern sowie auf der gegnerischen Seite Frankreich, Schweden und Hessen-Kassel ihre Truppen auf eigenes Gebiet zurück bzw. entließen die meisten Söldner und Soldaten aus ihrem Dienst. Danach verblieben noch mehrere sogenannte Sicherungsplätze besetzt als Pfand für die Zahlung von Ablösungssummen für die Armeen Schwedens und Kassels sowie einzelne Garnisonen der nicht in den Frieden eingeschlossenen Mächte Spanien und Lothringen, die zuvor auf Seiten des Kaisers gekämpft hatten. Auch die Niederlande behielten mehrere Garnisonen am Niederrhein.
Auch wenn die politisch umstrittenen und auf dem Exekutionstag vereinbarten Truppenabzüge mit Räumung Frankenthals durch Spanien 1652 und Vechtas durch Schweden 1654 abgeschlossen waren, blieben einzelne kriegsbedingte Besatzungen bis in die 1670er Jahre bestehen.