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Camillo Benso Graf von Cavour (italienisch Camillo Benso, conte di Cavour [kaˈmilːo ˈbɛnso ˈkonte dikaˈvuːr] Ausspr.ⓘ/?; * 10. August 1810 in Turin; † 6. Juni 1861 ebenda) war ein italienischer Staatsmann und Unternehmer.
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Von 1850 bis 1852 war er Minister des Königreichs Sardinien, von 1852 bis 1859 und von 1860 bis 1861 Präsident des Ministerrats. Im Jahr 1861, mit der Proklamation des Königreichs Italien, wurde er erster Ministerpräsident des neuen Königreiches Italien. Er war ein Protagonist des Risorgimento und Befürworter liberaler Ideen, des bürgerlichen und wirtschaftlichen Fortschritts, des Antiklerikalismus, der nationalen Bewegungen und des Expansionismus des Königreichs Sardiniens und der vor der Vereinigung stehenden italienischen Staaten. Er gilt als Architekt der italienischen Verfassung.
Er förderte den Freihandel, große industrielle Investitionen, vor allem in die Eisenbahn und die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor. In der Politik unterstützte er die Verkündung und Verteidigung des Statuto albertino. Als Führer der sogenannten historischen Rechten unterzeichnete er ein Abkommen mit der Linken, mit der er verschiedene Reformen durchführte. Er stellte sich offen gegen Giuseppe Mazzinis republikanische Ideen und geriet oft mit Giuseppe Garibaldi aneinander, dessen revolutionäres Potential er fürchtete.
In der Außenpolitik pflegte er ein Bündnis mit Frankreich, dank dessen er im zweiten Unabhängigkeitskrieg die territoriale Ausdehnung des Königreichs Sardinien in der Lombardei erreichte. Ihm gelang es, die politischen Ereignisse wie die Aufstände im Großherzogtum Toskana, in den Herzogtümern Modena und Parma und im Königreich der Zwei Sizilien, zu steuern, die zusammen mit dem Zug der Tausend zur Bildung des Königreichs Italien führten.