Benutzer:Dr-Victor-von-Doom/Artikelwerkstatt II
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Rumänisierung (rumänisch românizare) bezeichnet eine Reihe von Maßnahmen verschiedener Regierungen Rumäniens im 18., 19. und besonders im 20. Jahrhundert mit dem Ziel, durch nationalistische und legislativ geförderte Politik die Assimilation von ethnischen Minderheiten oder die „ethnische Homogenisierung und die Sicherung eines generellen Vorrangs für Rumänen“[1] herbeizuführen und den Einflussbereich der rumänischen Sprache und rumänischen Kultur zulasten der anderen Sprachen und Kulturen in einem Transkulturationsprozesses auszuweiten. Hiervon betroffen waren besonders die in Rumänien lebenden Minderheiten der Juden, Ungarn, Ukrainer und Rumäniendeutschen. In Moldawien hält dieser Prozess bis in die Gegenwart an.
Das problembehaftete Nationsverständnis Rumäniens lässt seit der ersten Verfassung von 1866 zurückverfolgen; es prägte den Nationscode. Auch in den Verfassungen von 1923, 1938 und 1991[2] wurden wiederholt nur die Rumänen als Träger der Nation begriffen, während den nationalen Minderheiten lediglich ein untergeordneter Status zugebilligt wurde.[3] Seit 1993 fordert die Demokratische Union der Ungarn in Rumänien (UDMR), dass Minderheiten in einem gesonderten Gesetz als „konstituierende Faktoren des Staates“ „neben der rumänischen Nation“ erwähnt werden, stößt allerdings bei Rumänen damit größtenteils auf Unverständnis und Ablehnung.[4]