Baugeschichte des Tower of London
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Die Baugeschichte des Tower of London spannt sich über fast 1000 Jahre. Auf den Resten der römischen Stadtmauer Londons ließ Wilhelm der Eroberer ab 1066 eine Burg und ab 1077/78 den White Tower, den ältesten erhaltenen Teil des Tower of London, errichten. Wilhelms Nachfolger Richard I., Heinrich III. und Edward I. gaben dem Tower noch im Mittelalter die heutige Außengestalt mit drei Festungsringen, die von einem Graben umschlossen werden. Der Tower hat drei Festungsringe, drei Tortürme, einen dominierenden Keep und dutzende weiterer Bauten.
In den folgenden Jahrhunderten ließen verschiedene englische Könige und das Board of Ordnance Gebäude innerhalb der Festungsringe aufbauen und abreißen, erhöhten Mauern, ließen Tore ändern, abreißen oder neu anlegen, und versuchten die Festung jeweils der aktuellen Waffentechnik anzupassen. Große Renovierungsarbeiten erfolgten unter Heinrich VIII., der auch als letzter König den Tower für persönliche Zwecke nutzte. Unter dem Board of Ordnance entstanden zahlreiche barocke Innenbauten, die dem White Tower an Größe gleichkamen. Besonders prägend war hier das Grand Storehouse. Mehrfach brachen große Feuer im Tower aus. Insbesondere geschah dies 1777, als der südliche Innenhof mit dem alten Königspalast niederbrannte und 1841 als das Grand Storehouse in Flammen aufging.
Die letzten großen Baumaßnahmen fielen in das späte 19. Jahrhundert. Unter den Baumeistern Anthony Salvin und John Taylor setzte eine neo-gotische Umgestaltung ein. Sie ließen zahlreiche Gebäude im inneren niederreißen, Backstein durch „authentischere mittelalterliche Steine“ ersetzen und einige Türme und Mauern im neogotischen Stil neu bauen.