Albert Ganzenmüller
Ingenieur, deutscher Staatssekretär (NSDAP) / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Albert Ganzenmüller (* 25. Februar 1905 in Passau; † 20. März 1996 in München) war ein deutscher Diplomingenieur und Reichsbahnbeamter, zuletzt als Staatssekretär im Reichsverkehrsministerium (RVM) und stellvertretender Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn tätig. Er gilt als Prototyp eines technokratischen Nationalsozialisten.
Als Schüler nahm er am Hitlerputsch 1923 teil. Ganzenmüller war nach 1933 einer der wenigen Alten Kämpfer bei der Deutschen Reichsbahn, der zugleich auch als fachlich kompetent angesehen wurde. Der promovierte Maschinenbauer stieg rasch die Karriereleiter bei der Reichsbahn empor. 1942 wurde er auf Bestreben von Albert Speer Staatssekretär im RVM. In dieser Position war Ganzenmüller unter anderem für die Deportation von Juden aus Deutschland und den besetzten Staaten sowie anderen Opfern des nationalsozialistischen Völkermords mit der Reichsbahn in die Vernichtungslager verantwortlich. In seiner Amtszeit als Staatssekretär wurden mehr als eine Million Menschen ins KZ Auschwitz abtransportiert. Ganzenmüller kümmerte sich persönlich und in Abstimmung mit der SS um den reibungslosen Transport in die Lager. 1945 flüchtete er über die Rattenlinien nach Argentinien, wo er die verstaatlichten Eisenbahnen beriet. 1955 kehrte er nach Deutschland zurück.
Ganzenmüller ist der einzige Reichsbahner, gegen den aufgrund seiner Mitwirkung an der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik ein Strafprozess wegen Beihilfe zum Mord eröffnet wurde. Es kam nicht zu einem Urteil, da Ganzenmüller von 1973 bis zu seinem Tod als verhandlungsunfähig galt.